Trading ist kein Ausbildungsberuf. Es gibt weder eine offizielle Lehre noch einen anerkannten Studiengang. Trotzdem geht von dem Begriff eine große Faszination aus, impliziert er doch schnellen Reichtum in kurzer Zeit ohne großen Arbeitsaufwand!
Wer diesen romantischen Vorstellungen nachhängt, sollte – bevor er den Beruf des Traders ergreift – noch einmal darüber nachdenken, ob das schnelle und aufreibende Geschäft um das Investieren von Beträgen in kurzfristigem und hochspekulativem Umfeld die richtige persönliche Wahl ist. Aber wie so vieles, auch Trading kann man lernen.
Investoren setzen auf lange Fristen, beurteilen Fundamentalwerte von Unternehmen und schätzen globale, nationale und regionale Märkte ein. Demgegenüber orientiert sich der Trader an kurzfristigen Trends und sein Hauptinstrument ist die Chartanalyse. Ihn interessiert vordergründig weder die langfristige Marktentwicklung in China noch Milliardeninvestitionen von Global Playern. Und doch muss er diese Tendenzen als Backgroundwissen parat haben, um bei seinen kurzfristigen Käufen und Verkäufen Entscheidungshilfen parat zu haben.
Ein Trader arbeitet sich an den Charts ab. Monats- und Wochencharts, Tages- und Stundenanalysen bis hin zur Interpretation von Änderungen im Minutentakt sind sein Instrumentarium, um das Wertpapierdepot zu füllen. Wer jetzt noch nicht abgeschreckt wurde, dem sei eine professionelle Anleitung oder eine Erklärung auf trading-für-anfänger.de ans Herz gelegt, um sich nicht blauäugig ins Abenteuer Börse zu stürzen. Damit der erste Aktienkauf nicht der letzte bleiben wird.
Voraussetzungen für das Swing Trading
Die Fähigkeit zum analytischen Denken steht dabei im Vordergrund. So müssen die Charts und deren Indikatoren ausgewertet werden, um die geeigneten Ein- und Ausstiegspunkte nicht zu verpassen. Nervosität und Unruhe sind abträglich.
Beim Swing Trading ist man über Nacht positioniert. Das bedeutet, bei plötzlichen Ereignissen, die in außerbörslichen Momenten passieren, kann nicht reagiert werden und wem das den Schlaf raubt, sollte es eher mit Daytrading versuchen. Dabei werden zu Feierabend alle Positionen geschlossen.
Eine weitere grundlegende Eigenschaft liegt in der Disziplin, sich an seine eigenen Regeln zu halten. Dies betrifft vor allem das Risk- and Money-Management. Wer sich keine eigenen Limits setzt, der investiert in euphorischen Phasen schnell die Reserven oder übersieht Chancen bei Abwärtsbewegungen.
Zudem ist Geduld ein Faktor, welcher einen guten Swing Trader auszeichnet. Das bedeutet, dass man abwarten können muss, bis das Signal zum Kauf oder Verkauf kommt. Mit der Zeit und bei einer ständigen Reflexion des Marktgeschehens bekommt der gute Trader das Gefühl für solche Momente.
Letztendlich wird auch Mut vorausgesetzt, damit auch nach einigen Verlusttrades wieder investiert wird.
Swing Trading als Nebenjob
Im Gegensatz zum Daytrading, wo innerhalb eines Tages mehrere Kaufentscheidungen getroffen werden, nutzt man beim Swing Trading kurze Schwünge im Markt. Man ist nur wenige Tage bis ca. zwei Wochen investiert. Das hat den Vorteil, dass sich der Zeitaufwand in Grenzen hält und man durchaus des Tages anderweitig arbeiten kann. Sein „Börsengeschäft“ kann der Swing Trader nach Feierabend erledigen.
Trading Experte Andre Witzel ist der Meinung, dass Anfänger sich dabei auf die Bullenmärkte konzentrieren sollten. Im Gegensatz zum Bärenmarkt können die Positionen besser abgesichert werden. Hilfreich ist dabei eine Zyklenanalyse. Bekannte Zyklen sind die Präsidentschaftswahlen in den USA. Aber auch Börsenregeln wie „Sell in May and go away, but remember and come back in September” seien hier beispielhaft genannt.
Ein zweischneidiges Schwert beim Swing Trading sind die sogenannten Running Gaps. Kurslücken können große Veränderungen zeitigen. Auch deshalb sei dem Anfänger geraten, sich erst einmal auf die Bullen zu konzentrieren.
Trading-Tagebuch anlegen
Es empfiehlt sich eigentlich für jede Art von Trading und somit auch für den Swing Trader, ein Tagebuch über die geleisteten Trades zu führen. Besonders als Anfänger kann man dann analysierend seine Fehler finden und für zukünftige Aktionen ausmerzen. Resümierend sei angemerkt, dass Swing- wie auch Daytrading erst angegangen werden sollte, wenn schon eine gewisse Erfahrung im Börsen-Einmaleins gesammelt werden konnte.