Jeder kann hin und wieder eine kleine Finanzspritze gebrauchen. Sei es für die Finanzierung einer Immobilie, ein Autokauf, neue Möbel oder die Begleichung des teuren Überziehungsrahmens des Kontos.
2019 wird abschließend noch einmal ein gutes Jahr für Kreditnehmer – und ein schlechtes für Sparer. Denn die Rating Agentur Fitch rechnet aufgrund der schwachen Konjunktur erst im Jahr 2020 mit einer Zinserhöhung.
All diejenigen, die aktuell mit dem Gedanken spielen, sich ihr Traumhaus mit einem Immobilienkredit zu finanzieren, sollten jetzt daher schnell sein. Bis Sommer 2019 bleibt die Niedrigzinspolitik laut EZB auf jeden Fall noch erhalten. Erst danach, spätestens jedoch gegen Ende 2019, rechnet die EZB mit einem Anstieg der Kreditzinsen.
Vor zwei Jahren stieg die Inflation erstmals wieder auf über 2 % im Euroraum. Das war vor allem durch die gestiegenen Energiepreise zu erklären. Die EZB wollte den Leitzins aber weiterhin auf 0,0 % belassen. Grund war die Hoffnung, dadurch das aufkeimende Wirtschaftswachstum am Leben zu erhalten, und wenn möglich weiter anzuheizen.
Die Inflation erreichte damals einen Wert von 2,15 % und ging im folgenden Jahr wieder auf 2 % zurück. Bis zum Jahr 2021 prognostiziert die Österreichische Nationalbank einen Rückgang der Teuerung auf 1,9 %. Erst dann werden die Kreditzinsen in Österreich wieder ordentlich steigen.
Die Kreditzinsen sollte man sich ganz genau ansehen und vergleichen. Am besten bevor man sich für einen Kreditanbieter bzw. eine Finanzierungsvariante entschieden hat. Gerade diese beeinflussen die Kreditkosten massiv, da sie jedes Monat in der Kreditrate enthalten sind.
Kreditzinsen aktuell
Auch im Jänner 2019 befinden wir uns immer noch in einer absoluten Niedrigzinsphase. Die Zinssätze sind teilweise sogar negativ. Warum man mit Krediten aber auch weiterhin kein Geld verdienen kann, zeigt sich, wenn man sich die Bankenzinssätze genauer ansieht.
Einer Finanzierung unterliegen sogenannte Leitzinssätze, in vielen Fällen der EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate). Dieser ist der Durchschnitt aus den Zinssätzen, zu denen sich Banken im Euroraum gegenseitig Geld ausleihen. Dabei gibt es dann noch verschiedene Durchrechnungszeiträume. So spricht man dann von einem 3 Monats EURIBOR oder einem 12 Monats EURIBOR. Momentan befindet sich der 1 Monats EURIBOR auf einem Rekordtief von – 0,368 %. Man würde also aktuell tatsächlich Geld bekommen, wenn man sich einen Kredit aufnimmt.
Doch auf diesen Leitzinssatz wird noch der Bankenzinssatz aufgerechnet. Man nennt ihn Bankenaufschlag. Dieser Zinssatz deckt die Kosten der Bank für die Vergabe des Kredites. Dabei wird auch das Durchschnittliche Ausfallsrisiko und die internen Kosten der Bank mitberücksichtigt. Am Ende erhält man zusammen dann den Realzinssatz, den wir tatsächlich bezahlen müssen. Dies sind die tatsächlichen Kreditzinsen.
Umso längerfristiger und risikoärmer Finanzierungen sind, desto günstiger sind die Kreditzinsen die die Bank vergeben kann. Daher sind Immobilienfinanzierungen meist mit den günstigsten Zinssätzen ausgestattet. Die Laufzeiten betragen 30 Jahre und länger, das Ausfallsrisiko ist gut kalkulierbar. Vor allem sind im schlimmsten Falle nach wie vor Geldmittel in Form der Wohnimmobilie vorhanden.
Auf der anderen Seite der Skala stehen kurzfristige Privatkredite für kleinere Summen. Hier ist das Ausfallsrisiko am höchsten und die Laufzeit sehr kurz.
Tagesaktuelle Zinssätze kann man auf der Webseite http://de.euribor-rates.eu/ oder https://www.rcb.at/maerkte/maerkte/zinsen/euribor/ nachlesen.
Kreditzinsen einfach erklärt:
Nullprozent Finanzierungen – Was steckt dahinter?
Den Anfang machten Möbelhäuser, dann kamen Elektrofachmärkte und schließlich folgte die Automobilbranche. Die Nullprozent Finanzierungen locken von jedem Plakat. Aber was genau steckt wirklich dahinter?
Die schlechte Nachricht zuerst: gratis Finanzierungen gibt es nicht. Doch wie können die Händler dann damit werben? Das funktioniert ganz einfach: die Produkthersteller stützen die Finanzierungen selbst. Das bedeutet der Hersteller gibt einen Teil seines Gewinnes an die Bank ab, die die Finanzierung durchführt. Mit diesem Teil kann sich die Bank dann die Finanzierung um „nullprozent“ erlauben.
Wenn man sich dieses System durchdenkt, sieht man schnell dass am Ende doch der Kunde zahlt, denn der Teil des Gewinnes den der Hersteller abgibt, will auch bezahlt werden. Die Zinsen sind also im Kaufpreis eingerechnet oder werden dann nicht rabattiert, wenn man sich für die nullprozent Finanzierung entscheidet.
Lohnt sich eine Umschuldung?
Ein bestehender Kredit kann aus mehreren Motiven heraus umgeschuldet werden. Vor allem die momentan so günstigen Kreditzinsen können schnell verlockend sein. Die Frage die sich dann stellt, lohnt sich eine Umschuldung?
Die Antwort ist wie so oft nicht leicht gegeben. Wenn bei einer laufenden Finanzierung hohe Zinsen verrechnet werden, kann sich der Umstieg auf ein aktuell günstigeres Angebot natürlich lohnen.
Was man zuerst in jedem Fall prüfen sollte, ist wie und mit welchen Kosten man seinen laufenden Kredit auszahlen kann. Für alle die nach dem 11.Juni 2010 abgeschlossen haben, gibt es gute Nachrichten. Sie haben gesetzlich geregelt gratis Sondertilgungen ermöglicht. Alle anderen müssen sich ihren laufenden Kreditvertrag genau ansehen.
Um die aktuellen Kreditzinsen möglichst schnell und komfortabel vergleichen zu können, empfehlen wir einen Online Kreditrechner. Hier sehen Sie alle notwendigen Daten auf einen Blick. Wenn man zuerst den Verwendungszweck auf „Umschuldung“ stellt, sieht man auch gleich die Endgültigen Konditionen.