Private Unfallversicherung

Nur die Hälfte der Österreicher ist privat Unfall versichert. Dabei sind es gerade Freizeitunfälle die unangenehme finanzielle Folgen haben können. Was genau eine Unfallversicherung abdeckt und wer sie benötigt, klärt dieser Beitrag.


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Was passiert ohne private Unfallversicherung?

Grundsätzlich ist jeder Arbeitnehmer gesetzlich Unfallversichert, allerdings greift diese Versicherung nur für den Arbeitsweg. Der Großteil, nämlich zwei Drittel der Unfälle, sind aber Freizeitunfälle im Haushalt oder beim Sport.

Unfallversicherung
Bei einem Unfall in der Privatzeit hilft eine Unfallversicherung

Wird man durch einen solchen Freizeitunfall nun dauerhaft Arbeitsunfähig, greift der Sozialstaat nur gering ein. Es wird dann die sogenannte Erwerbsunfähigkeitspension ausbezahlt. Diese gleicht das bisherige Nettoeinkommen aber bei weitem nicht aus. Das reicht meist nicht zum Leben aus, zudem aus dem Unfall auch Folgekosten entstehen können, auf denen man sitzen bleibt.

Dazu zählen:

  • Kosmetische Operationen
  • Rehabilitationsbehandlungen
  • Bergungskosten
  • Nottransporte
  • Spitalsaufenthalte
  • Hinterbliebenenvorsorge bei Unfalltod
  • Bestattungskosten

Gerade die Behandlungs- und Bergungskosten können schnell teuer werden. Als Normalverdiener ist das kaum leistbar. Zudem kann eine Dauerinvalidität ein völlig neues Leben bedeuten. Eine neue Wohnung oder eine Hausumbau, dauerhafte Betreuung und vieles mehr kann zusätzlich belasten.

Welche Leistungen sind enthalten?

Die meisten Unfallversicherungen bieten als Hauptleistung zwei Wahlmöglichkeiten:

  • Einmalige Kapitalleistung
  • Lebenslange Rente

Beide Varianten werden nach dem Grad der Dauerinvalidität bemessen. Dies sichert dem Verunfallten eine finanziell gesicherte Zukunft. Die Höhe der grundsätzlichen Versicherungsleistung sollte man so wählen, dass zumindest 50% des Nettoeinkommens bei 100% Dauerinvalidität bezahlt werden.

Transport nach UnfallDie Einmalkosten die durch den Unfall entstanden sind werden ebenfalls von der privaten Unfallversicherung übernommen. Bei der Auswahl sollte man hier auf die kritischsten Leistungen wie Bergungskosten achten. Gerade hier unterscheiden sich viele Versicherungen hinsichtlich des Angebotes.

Weitere Leistungen können Zahlungen bei Knochenbruch, Schmerzensgeld, Taggeld für Spitalsaufenthalte und ähnliches sein.

Gibt es andere Versicherungen die relevant sind?

Eine Unfallversicherung benötigt einen Unfall als Auslöser für die Leistungserbringung. Also ein „plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis“.

Eine schwere Krankheit die eine Arbeitsunfähigkeit auslöst, betrifft die Unfallversicherung also nicht.

Hier hilft eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese tritt in Kraft wenn man für Arbeitsunfähig erklärt wird, ohne dass dazu ein Ereignis stattgefunden haben muss.

Eine Kombination aus Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung stellt daher sicher das Optimum dar. Bei vielen Versicherungsgesellschaften kann der Rentenanteil in der Unfallversicherung individuell gestaltet werden. So kann man sich ein individuelles Paket schnüren lassen. Die Unfallversicherung übernimmt dann die Einmalkosten die durch einen Unfall entstanden sind, die Berufsunfähigkeitsversicherung sichert die monatliche Rente.

Wer benötigt eine Unfallversicherung?

Wenn man so will benötigt jeder Österreicher eine private Unfallversicherung. Auch wenn wir uns glücklich über die Sozialleistungen unseres Staates schätzen dürfen, ist gerade der Bereich der Arbeitsunfähigkeit durch Unfall schlecht vom Staat abgesichert. Die ausbezahlten Versicherungssummen von der staatlichen Versicherung decken vor allem keine Einmalkosten ab. Ein Nottransport und einige Aufenthalt verschlingen aber Unsummen die für einen Normalverdiener nicht zu bezahlen sind. Ein Risiko dessen man sich bewusst sein sollte.

Optional sollte man sich auch ein Angebot für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ansehen. Damit ist man dann auch im Falle einer schweren Krankheit finanziell abgesichert.

Welche Zusatzleistungen sollten abgedeckt sein?

KrankenhausrechnungViele Leistungen, wie die Ausschüttung von 500,- Euro bei Knochenbruch, sind sicher nicht zwingend notwendig. Im Falle des Falles kann man damit aber schon einen Großteil der Versicherungskosten abdecken.

Andere Themen wie die Leistungen einer Privatklinik oder von Alternativmedizin kosten meist extra und sind zusätzlich wählbar. Auch hier sollte man das Versicherungsangebot genau miteinander vergleichen um das für sich beste Paket zu finden.

Interessant sind auch verschiedene Progressionssätze bei der Rentenauszahlung. Dabei werden beispielsweise 500% der Versicherungsleistung bei 100% Invalidität ausbezahlt. Dadurch können sich die Angebote auch nochmals stark voneinander unterscheiden.

Im Zweifelsfall sollte man sich an einen freien Versicherungsdienstleister wenden. Die Profis kennen die Unterschiede genau und helfen den richtigen Partner zu finden.

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